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Definition von RTD [Round
Table Deutschland]:
Round Table
Round Table ist eine parteipolitisch und konfessionell neutrale
Vereinigung junger Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren. Die Idee und die
Organisationsform von Round Table haben ihren Ursprung in der Tradition des englischen
Clublebens: Örtlich selbständige "Tische" führen jeweils etwa 20 bis 25 junge
Männer unterschiedlicher Berufe und Wirkungsbereiche zusammen.
Die Idee: Adopt, Adapt, Improve
Round Table erwartet von seinen Mitgliedern Aufgeschlossenheit und Interesse
gegenüber traditionellen wie neuen Ideen und Entwicklungen entsprechend dem Motto
"Adopt, Adapt, Improve". Das Motto stammt aus einer Rede des englischen Duke of
Windsor, der im Jahr 1927 mit diesen Worten junge Männer dazu ermunterte, bewährte
Lösungen zu übernehmen und sie auf die veränderten Verhältnisse der Gegenwart und der
Zukunft hin weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Ein wesentlicher Teil des Clublebens ist deshalb der Information über die Ursachen
und Auswirkungen aktueller Entwicklungen und dem Austausch von Berufs- und
Lebenserfahrungen der Tischmitglieder untereinander gewidmet. Der einzelne kann auf diese
Weise Standpunkte und Meinungen auch aus der Sicht anderer heraus kennen
lernen und seinen
Horizont über den eigenen Erfahrungsbereich hinaus erweitern. Die Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen Meinungen und Verhaltensweisen fördert bei den Mitgliedern von Round
Table eine Form der Toleranz, die Gemeinsamkeiten über Unterschiede hinweg entwickelt und
dabei Gräben nicht zuschüttet, sondern Brücken darüber baut.
Der Service-Gedanke
Round Table erwartet von seinen Mitgliedern weiterhin die Bereitschaft, sich
innerhalb des eigenen Tisches und darüber hinaus im Rahmen von
"Service-Projekten" für andere zu engagieren. Hinter dieser Erwartung steht die
Überzeugung, dass der einzelne auch Pflichten gegenüber der Gemeinschaft hat. Bei dem
Engagement in Service-Projekten ist nicht Geld, sondern persönlicher Einsatz gefordert,
der sich auf Offenheit für die Probleme anderer und auf die Freude am gemeinsamen Handeln
gründet. Round Table ist deshalb ein Service Club, jedoch keine karitative Einrichtung.
Das Clubleben
Die örtlichen Tische von Round Table treffen sich alle zwei Wochen zu einem
"Tischabend". Dieser Tischabend beginnt häufig mit einem gemeinsamen Essen und
hat in der Regel einen Vortrag aus den eigenen Reihen oder von Gastreferenten im
Mittelpunkt. Daneben gehört der "Drei-Minuten-Vortrag" eines Tischmitgliedes zu
einem tagesaktuellen Thema und die Abwicklung der tisch-internen "Regularien"
zum normalen Verlauf des Abends. Gelegentlich kommt ein "Ego-Vortrag" hinzu, in
dem sich ein neues Tischmitglied vorstellt oder in dem ein älteres Mitglied den Tisch
über Veränderungen in seinem persönlichen Umfeld informiert. Zu den Tischabenden sind
mehr oder minder häufig auch die Partnerinnen der Tischmitglieder als Gäste eingeladen.
Das Clubleben beschränkt sich nicht auf den einzelnen Tisch, sondern führt weit darüber
hinaus. In der Vielzahl von Treffen und Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und
internationaler Ebene lernen sich Mitglieder von Round Table aus unterschiedlichen
Regionen, Ländern und Kulturen kennen. Das verbindende Element dabei ist über alle
Unterschiede und Grenzen hinweg die Freude aller "(Round) Tabler" an der
Begegnung mit anderen Menschen und ihre gemeinsame Grundhaltung.
Einmal im Jahr treffen sich die deutschen Tische von "Round Table" zu einem
"AGM" (Annual General Meeting). Darüber hinaus organisieren benachbarte Clubs
gemeinsame Veranstaltungen, und einzelne Tische richten Wochenend-Veranstaltungen aus, zu
denen sie bundesweit alle Mitglieder von Round Table einladen.
International hat jeder deutsche Tisch von Round Table in den anderen europäischen
Ländern jeweils einen Partnerclub. Die Partner-Clubs treffen sich einmal im Jahr zum
"Euromeeting" (oder auch "Nummern-Treffen" genannt), für das in jedem
Jahr ein anderer der Tische der Gastgeber ist. Darüber hinaus veranstalten die
Organisationen von Round Table in regelmäßigen Abständen "Mass-Touren",
Rundreisen durch ihre Länder, zu denen sie die Round Table Mitglieder weltweit einladen.
Der gesellige Rahmen dieser Begegnungen und Veranstaltungen und die selbstverständliche
Beteiligung auch der Partnerinnen führt zu einer Vielzahl von Kontakten, Verbindungen und
Freundschaften, die oft weit über die Zeit der Round Table Mitgliedschaft hinaus reichen.
Round Table erwartet von seinen Mitgliedern, dass sie an mindestens 60 Prozent der
örtlichen Veranstaltungen teilnehmen. Die Aufnahme in Round Table geschieht durch die
Empfehlung eines Mitgliedes und bedarf der einstimmigen Billigung aller anderen Mitglieder
des Tisches.
Vertrauen und Freundschaft
Die Herzlichkeit und menschliche Großzügigkeit, mit der "Tabler" in
Deutschland und in aller Welt einander begegnen, gehören zu dem Erfahrungshorizont eines
jeden Mitgliedes von Round Table. Oft genug wachsen daraus lebenslange Freundschaften. Und
Round Table erleichtert auch so manches Problem im Alltag: So findet man zum Beispiel bei
einem Wohnungswechsel in eine noch unbekannte Stadt sofort einen Kreis von Gleichaltrigen
vor, von denen man durch die eigene Zugehörigkeit zu Round Table einen
Vorschuss an
Vertrauen und Unterstützung erwarten darf.
Die Geschichte
Round Table wurde in England gegründet. Der Gründer Louis Marchesi wollte eine
Vereinigung ins Leben rufen, die sich an das Vorbild ähnlicher Clubs anlehnte, jedoch in
einem für ihn gewichtigen Punkt ein Gegengewicht bilden sollte: beim Alter der
Mitglieder. Die Mitgliedschaft in anderen Clubs ist in der Regel lebenslang angelegt, was
in Verbindung mit zahlenmäßigen Aufnahmebeschränkungen meist zu einem hohen
Altersdurchschnitt führt. Bei Round Table dagegen erlischt die Mitgliedschaft automatisch
mit dem 40. Lebensjahr. Auf diese Weise werden regelmäßig wieder Plätze für neue,
jüngere Tischmitglieder frei. Diese Regelung hat bei Round Table zu einem
Altersdurchschnitt von Mitte 30 und zu einem hohen Maß an Homogenität unter den
Tischmitgliedern geführt, was die persönliche Lebenssituation in Beruf und Familie
angeht.
Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges hat sich Round Table in den meisten Ländern
Europas, in Afrika, Asien und Nordamerika verbreitet. Der erste deutsche Club wurde 1952
in Hamburg gegründet. Im Jahr 1991 gab es nationale Round Table Organisationen in 47
Ländern, die sich zur Dachorganisation "Round Table International"
zusammengeschlossen haben. Round Table International hat sich mit anderen Organisationen
ähnlicher Zielsetzung wie "APEX" in Australien, "Active 20/30" in den
USA und "Kin" in Kanada im "World Council of Service Clubs" vereinigt,
das sich einmal im Jahr an einem ständig wechselnden Ort trifft und mehr als 100.000
Mitglieder hat.
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